Faszination Vulkane

 

Mehr als 3.000 Meter hoch und immer noch aktiv: Der Ätna auf Sizilien (Foto: Lupe Reisen)

„Für die Griechen war der Vulkan Ätna in Sizilien der Wohnsitz des Feuergottes, den sie Hephaistos nannten. Sie glaubten die Ausbrüche des Ätna entstammten seiner Schmiede, in der er, in Rauch und Funken gehüllt, Waffen für die Götter schmiedete. Seine Gehilfen waren einäugige Zyklopen. Der Gott des Feuers war leicht zu reizen. Dann schickte er Feuer, Donner, Tod und Verderben zu den Menschen. Man opferte ihm Kunsthandwerk und Lebensmittel um ihn zu besänftigen. Doch jedes Mal wenn er am Zepter des Gottvaters Zeus schmiedete, brach der Vulkan aus. Die Römer übernahmen den Glauben an einen Gott des Feuers von den Griechen. Sie nannten ihn Vulcanus und dachten seine Heimat wäre im Vulkan einer kleinen Insel im Tyrrhenischen Meer, zwischen Sizilien und Neapel. Schließlich wurde zunächst die Insel, dann alle Vulkane nach dem römischen Gott des Feuers benannt“ (Quelle: www.vulkane.net).

Diese und unzählige andere Geschichten und Fakten über Vulkane, Vulkanausbrüche und Vulkannologie hat der Vulkanfilmer und Geonaut Marc Szeglat für sein eZine zusammen getragen. Auf einigen unserer Reisen, insbesondere auf Inseln, begegnen wir diesen spektakulären Bergriesen und können uns ihrer Faszination kaum entziehen. Selbstverständlich sorgen erfahrene Reiseleiter für die Sicherheit der Reisegruppen.

Der Ätna auf Sizilien

Inselwandern im Mittelmeer macht nicht nur auf Sardinien oder Korfu viel Spaß, sondern auch auf Sizilien, der mit ca. 25,5 qkm größten Insel im

Unterwegs: Wandern im Osten Siziliens (Foto: Lupe Reisen)

Mittelmeer. Feinsandige Strände, fantastisch aromatisches Gemüse und Obst, vollmundige Rotweine, barocke Architektur vom Feinsten – und der Ätna. Der über 3.300 Meter hohe aktive Vulkan prägt den Osten der Insel. Für unsere neue 11-tägige Wanderreise zu den landschaftlichen Höhepunkten im Osten Siziliens sind normale bis mittlere Kondition völlig ausreichend für die ausgedehnten Besichtigungsrundgänge und sechs Wanderungen von 3 bis 5 Stunden mit maximal 600 HM auf- und abwärts. Catania, Syrakus, Taormina, Ätna – Namen, die bei vielen mediterrane Gefühle auslösen. Auf dieser neuen Wanderreise sind sie hautnah zu erleben und zu genießen.

 

 

Der Pico de Fogo auf den Azoren

 

Der Pico de Fogo auf den Azoren (Foto: Reisen mit Sinnen)

Wie lebt es sich auf der Spitze eines Gebirges, das 8.000 Meter vom Meeresboden aufragt? Lassen Sie sich auf dieser einzigartigen Azoren-Wanderreise von Abenteuerlust und Entdeckerdrang leiten wie einstmals Heinrich der Seefahrer, der die Azoren für Portugal 1427 in Besitz nahm. Die Naturwunder des Archipels inmitten des Atlantiks möchten wir mit Ihnen beim Wandern aktiv erleben. Sie werden bei den Wanderungen auf den abgelegenen Inseln Flores und Corvo in eine scheinbar vergessene Welt eintauchen. Auf Corvo leben keine 500 Menschen. Ganz anders Horta: der Hafenort ist traditionelle Zwischenstation für Atlantiküberquerer. Die Königswanderung der Azoren aber ist die Besteigung des Pico, höchster Berg Portugals und gewaltiger Vulkan zugleich. Auf 2.351 Metern liegen uns bei guter Sicht die Zentralinseln zu Füßen

Der Pico do Fogo auf den Kapverden

Ein Traum: Wandern auf den Kapverden (Foto: Reisen mit Sinnen)

Das kleine Land mit neun bewohnten Inseln vor der Westküste Afrikas wartet darauf, von Ihnen zu Fuß entdeckt zu werden. Sie treffen dabei auf das ländliche Cabo Verde, seine bezaubernde Musik und die spannende, manchmal auch ergreifende Geschichte. Unsere Wanderreise bündelt die schönsten Wanderungen auf den grünen Inseln der Kapverden. Darunter auch die Insel Fogo. Sie wird überragt vom gigantischen Bilderbuchvulkan Pico do Fogo (2.829m). Seine atemberaubende Caldeira, aus der Sie zum Gipfel hoch wandern, wird von einer über 1.000 Meter hohen Kraterwand umschlossen. Hier übernachten Sie bei einer Familie und tauchen in das kapverdische Landleben am Vulkan ein.

Was sind Vulkane?

„Vulkane sind Öffnungen in der Erdkruste, aus denen geschmolzenes Gestein aus dem Inneren der Erde entweicht. Das geschmolzene Gestein kann ruhig aus der Öffnung ausfließen, oder unter starken Explosionen ausgespien werden. Diesen Vorgang nennt man Vulkanausbruch,“ erklärt Marc Szeglat.

Screenshot http://www.vulkane.net/lernwelten/schueler_seiten.html

Unter der Überschrift Vulkane für Schüler stellt er das Thema Vulkanismus in einer leicht verständlichen Sprache dar. Darüber hinaus findet sich eine Liste mit ausführlichen Steckbriefen zahlreicher Vulkane weltweit.
Nachrichten über aktuelle Vulkanausbrüche und über Forschungsergebnisse der Vulkanologen werden im Newsblog gepostet. Spektakulär sind auch die eingebundenen Filme über Vulkanausbrüche (u.a. Ätna / Sizilien, Pico de Fogo / Azoren). Lust auf eine Art „Best of..“?

Caldera de Taburiente auf La Palma (Kanaren)

Spektakuläre Bergkulisse im Atlantik: La Palma (Foto: MITourA)

Die grünste Insel der Kanaren, La Palma, ist ideales Ziel für Wanderreisen: Ausgedehnte Kiefern- und Lorbeerwälder mit vielen Bächen und Quellen und alpine Gebirgslandschaften kennzeichnen einen Wanderurlaub in den weiten Bergregionen La Palmas. Faszinierendes Zentrum der kanarischen Insel ist der Nationalpark Caldera de Taburiente. Dabei handelt es sich um einen mächtigen Krater mit einem Durchmesser von mehr als zehn Kilometern. Er wird umrahmt von vielen Gipfeln, von denen der höchste Punkt der Roque de los Muchachos mit einer Höhe von 2426 Metern ist. Im Norden beeindrucken wilde, zerklüftete Küstenabschnitte, jahrtausend alte Drachenbäume, Felsinschriften und Wohnhöhlen der Urbevölkerung sowie das Biosphärenreservat Los Tilos. Im Süden der Insel warten auf La Palma-Wanderreisen dagegen bizarre Lavalandschaften, welche von erst in den letzten Jahrhunderten entstandener Vulkane geschaffen wurden.
Vulkanische Spuren sind auch auf der Nachbarinsel La Gomera noch deutlich erkennbar. Noch eben umrahmt von subtropischer Vegetation mit Palmen, Agaven und Kakteen, erblicken wir bei Trekking-Reisen auf La Gomera plötzlich Blumenwiesen und kurz darauf Pinienwälder und im Hintergrund Felsriesen oder Schlote längst erloschener Vulkane.

3 Fragen an Sonja Lenz

Sonja Lenz – Reiseleiterin und Vulaknologin u.a. in der Vulkaneifel (Foto: Privat)

Sonja Lenz ist Vulkanologin und Reiseleiterin der neuen Wanderreise in der Vulkaneifel. Nach ihrem Studium der Physischen Geographie mit Schwerpunkt Geologie und Bodenkunde erfüllte sie sich einen Traum. Sechs Monate verbrachte sie im Rahmen ihrer Diplomarbeit auf den isländischen Westmännerinseln. Nach dem Studium arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Vulkanologie am Geomar Forschungsinstitut Kiel – bevor sie sich 2008 für den Reisebereich entschied.

Natours: Woher kommt Deine Begeisterung für Vulkane und was fasziniert Dich am meisten an diesem gefährlich und faszinierend schönen Phänomen?

Sonja Lenz: Schon als Kind liebte ich vor allem meine beiden Was ist Was – Bände “Vulkane” und “Unsere Erde”. In der 8. Klasse dann war der isländische Vulkan Eldfell das Deckbild meines Erdkundebuches. In den Stunden, in denen wir über Kolchosen und solche Dinge sprachen, blätterte ich immer wieder zu der entsprechenden Doppelseite… Zusammen mit dem Weihnachtsmehrteiler “Nonni und Manni” stellte dieses Jahr die Weichen; seitdem war für mich klar: nach dem Abi reise ich nach Island und dann werde ich Vulkanologin. Und so machte ich es auch!
Mich fasziniert an den aktiven Vulkanen, dass man sich so herrlich klein und unbedeutend fühlt, zugleich aber ungemein glücklich, dass man dabei sein darf (ähnlich wie beim Betrachten des Sternenhimmels). Hört sich zunächst seltsam an, aber es beruhigt mich irgendwie, dass der Mensch doch nicht die Macht hat, die er allzu oft empfindet. Dass es etwas gibt, das wir nicht kontrollieren können. Es ist einfach unbeschreiblich, wenn man am Hang eines gerade ausbrechenden Vulkans steht, den Atem der Erde hört (sie faucht) und die Explosionen im ganzen Körper spürt. Es ist nicht der Nervenkitzel, die Gefahr, die mich fasziniert, es ist eine tiefe Bewunderung für die Natur.

Natours: In welcher Form begegnet der Vulkanismus den Reiseteilnehmern in der Vulkaneifel? Müssen sie womöglich mit Vulkanausbrüchen rechnen?

Sonja Lenz: Nein, auch, wenn dies immer wieder durch die Presse spukt mit haarsträubenden Titeln wie “Lohnt es sich noch, in ein Wochenendhaus in der Eifel zu investieren?”… Die Eifel gilt geologisch als eine vulkanisch aktive Zone. Das heißt, dass das heiße, flüssige Gestein in diesem Gebiet näher an der Erdoberfläche ist als in anderen Gebieten Deutschlands. Es gibt viele verschiedene Ausprägungen von Vulkanismus. Der Eifelvulkanismus lässt zu, durch ständige Messungen und Beobachtungen relativ durchschaubar zu sein. Sollte sich also tatsächlich zu unseren Lebzeiten das Magma nochmal aufmachen, die Erdoberfläche zu durchbrechen, so gäbe es dafür ausreichend Anzeichen im Vorfeld.
Während unserer Wanderungen in der Eifel lasse ich meine Gäste gerne selber Detektive spielen. Denn ist es nicht viel spannender und bleibt auch viel besser im Gedächtnis, wenn man sich Erklärungen selber herleiten kann? Ich gebe dazu Hinweise und Handwerkszeug vor Ort. “Was ist hier passiert? Wieso sehen diese Felsen so aus?” Mit dem Windsbornkrater besuchen wir den einzigen Kratersee nördlich der Alpen.

Eines der Wanderziele in der Vulakneifel: Der Windsborn Bergkratersee (Foto: Natur- und Geopark)

Wir erkunden die Basaltsäulen in der Teufelsschlucht und versuchen, uns vorzustellen, was vor einigen Tausenden Jahren hier geschah. Zurück auf der Sonnenterrasse unseres Hotels gehe ich auch sehr gerne auf detaillierte Fragen ein. Ich halte keine halbstündigen Vorträge vor Steinwänden, ich möchte meine Begeisterung für den Vulkanismus weitergeben und anschaulich machen. Außerdem spielt die Naturmeditation eine ebenso große Rolle während unserer Wanderungen! Wir werden nicht alles erklären, wir wollen die Natur auch einfach nur genießen.

Natours: Warum hast Du bei dieser Wanderreise zunächst nur an weibliche Teilnehmerinnen gedacht? Können unsere männlichen Gäste darauf hoffen, zukünftig auch mal dabei sein zu dürfen?

Sonja Lenz: Diese Frage hat angestupst, was bereits in mir rumorte… Deswegen öffne ich jetzt den Junitermin für alle. In den nächsten Jahren wird es dann vielleicht einen Frauentermin geben und die weiteren Termine sind für alle Gäste. Ich habe diese Wandertour in der Vulkaneifel anfangs als Reise für Frauen ausgeschrieben, da ich tatsächlich (fälschlicherweise, wie mir die aktuellen Nachfragen zeigen) damit gerechnet hatte, dass die Kombination aus Wandern, Naturmeditation und Wellness vor allem Frauen anspricht. Ich lasse mich aber sehr gerne eines anderen belehren! Da die Reise bereits ab 4 Teilnehmern stattfindet, kann die Durchführung meist recht schnell garantiert werden.

Neues Wanderziel: Die Vulkaneifel (Foto: Sonja Lenz)