Wie klimaschädlich ist Fliegen?

Klimakiller Flugzeug: Wie klimaschädlich ist Fliegen?

Bis zu zehnmal mehr Schadstoffe als mit der Bahn: Flugzeuge sind der Luxus-Klimakiller. Wie schädlich ist Fliegen wirklich? Welche Alternativen gibt es? Antworten auf diese aktuellen Fragen finden Sie heute in unserem Reiseblog.

Wie klimaschädlich ist Fliegen?

Ein Verzicht auf das Fliegen rette die Welt nicht, titelte zum Beispiel die Zeit. Für Vielflieger, die aufgrund der eigenen Flugmeilen und des damit verbundenen CO2-Ausstoßes ein schlechtes Gewissen haben, sind Schlagzeilen wie diese ein Grund mehr, Kurzstreckenflüge zu buchen.

Ein objektiver Blick auf den Ausstoß von Urlaubsfliegern, Wochenendausflügen nach Mallorca und innerdeutschen Flügen zeigt allerdings, wie es mit der Realität um das Fliegen wirklich bestellt ist. Wie groß sind die Auswirkungen der Flugreisen und was kann die Politik tun, um sinnlose Flüge zu minimieren?

Übrigens: Bei uns finden Sie viele Angebote für Reisen ohne Flugzeug!

Klimakiller Fliegen – Der Luxus CO2-Ausstoß

Weniger als zwanzig Prozent der Weltbevölkerung haben schon einmal in einem Flugzeug gesessen. Vor allem die Industrienationen sind für die Emission verantwortlich, die das Flugzeug beim Verbrennen von Kerosin erzeugt. Das Schlimme daran ist, dass die zusätzliche Belastung der Umwelt oft anfällt, obwohl es angenehme Alternativen wie die Reise mit der Bahn oder dem Bus gibt. Sogar die Anreise mit dem Auto ist weniger schädlich als Flugzeuge.

Grund für die Attraktivität der Flüge sind neben der rasanten Bewältigung der Strecken auch Sparangebote, welche den Flug im Inland manchmal zur günstigsten Alternative machen. Doch zu welchem Preis?

Wie schädlich sind Flüge für das Klima?

Etwa 5% der gesamten klimaschädlichen Auswirkungen auf die Umwelt werden dem Fliegen zugeschrieben. Dies zu berechnen ist nicht einfach, da der Ausstoß in luftiger Höhe und in der Kombination der verschiedenen Stoffe andere Auswirkungen hat, als der Ausstoß eines Reisebusses auf der Erde. (https://www.bund.net/themen/mobilitaet/infrastruktur/luftverkehr/co2-emissionen/).

Der Flug auf Inlandsstrecken wie zwischen Berlin und Köln ist im Vergleich mit dem ICE bis zu zehnmal so schädlich: Während Hin- und Rückflug zwischen den beiden deutschen Städten 298 Kg CO2 Pro Kopf bedeuten, fallen mit dem ICE 27,6 Kg an. Der größte Ausstoß eines Flugzeuges fällt beim Start und beim Steigflug an, was vor allem Kurzstreckenflüge im Vergleich so schlecht abschneiden lässt. Dabei gibt es so viele Alternativen zum langen Wochenende im All-Inclusive-Hotel und Möglichkeiten, längere Anreisen sinnvoll oder entspannend zu gestalten – Das Zauberwort heißt Entschleunigung.

Alternative Reisen, Zeit zum durchatmen

Wir von Natours wissen schon lange: Verreisen geht auch anders! Für Ziele innerhalb und außerhalb Deutschlands finden sich Sparangebote der Bahn oder von Fernbus-Anbietern. Die gewonnene Zeit kann mit einem guten Buch, Hörbuch oder Film gestaltet werden und bietet einen anderen Ausblick auf die Strecke, als die wenigen Minuten im Flieger, die bei bedecktem Himmel nur einen kurzen Eindruck vermitteln. Für Reisende, die auf einem Geschäftsausflug sind, bietet die längere Anreise die Möglichkeit, sich weiterzubilden, organisatorische Aufgaben zu erledigen oder einfach mal abzuschalten.

Radtouren und Wanderreisen sind ein Trend und bieten die Möglichkeit, Ecken der Welt zu sehen, die einem sonst nie zugänglich gewesen wären. Mit dem KFZ (im besten Fall ein Elektroauto) kann das größte Fernweh auf einem Roadtrip geheilt werden.

Hoch fliegen kommt vor dem Fall

Die Taktik derer, die das Fliegen schönreden, ist oft dieselbe: Fliegen ist zwar schädlich, doch andere stoßen noch mehr Treibhausgase aus. Dieses Denkschema, der Fingerzeig auf noch größere Umweltsünder, ist der Grund dafür, dass die Erde und das Leben auf ihr überhaupt derart vom Klimawandel bedroht sind. Aufgrund der vielen guten Alternativen zum Flugzeug sind die meisten Flüge nicht zu rechtfertigen: Niemand muss dank moderner Übertragungstechnik für Meetings permanent um die Welt fliegen. Und wer die nachhaltigen Alternativen zu einem All-Inclusive-Hotel miterleben durfte, wird die Zeit zwischen Hotelpool, Buffet und peinlicher Pflichtbespaßungsprogramme kaum vermissen.

Ein kompletter Verzicht auf das Fliegen wäre sinnvoll, wird allerdings von den wenigsten gefordert. Wer davon träumt, Indien oder Australien zu besuchen, kann den Trip so planen, dass dafür an anderen Stellen die CO2-Emmission reduziert wird. Den eigenen Carbon Footprint (Die CO2-Bilanz) im Auge zu behalten (https://uba.co2-rechner.de/de_DE), kann die einmalige Belastung ausgleichen.

Eine Lösung wäre es, Fliegen höher zu besteuern, um den preislichen Vorteil zu überwinden und das dadurch gewonnene Geld in Aufforstungs- oder Umweltprojekte zu investieren. Auch die Forschung an Alternativen zur Kerosinverbrennung könnte durch Subventionen und die höhere Besteuerung des schädlichen Kraftstoffs beschleunigt werden.

2 Kommentare zu „Klimakiller Flugzeug: Wie klimaschädlich ist Fliegen?“

  1. Hallo,
    in der ganzen Diskussion fehlen mir immer Angaben zu:
    – Flugfracht, die immer mitfliegt und somit die Co2 Bilanz relativiert (angeblich die Hälfte der Weltweiten Flugfracht fliegt mit den Passagier-Fliegern?!)
    – die Co2 Emissionen, die bei Instandhaltung und Bau der neuen Bahnstrecken entstehen! Und ich bin mir sicher, die sind enorm. Vor allem, wenn man jetzt die Flugpassagiere auf die Schienen verlagern würde, müssten die Bahnstrecken ausgebaut werden (hierfür müssten auch noch Grünflächen weichen). Ein Flugzeug braucht keine Schienen und Stromleitungen, fliegt einfach von A nach B, ohne in die Landschaft einzugreifen (abgesehen vom Lärm, wobei Zuge auch nicht ganz leise sind).
    Ich finde es merkwürdig, dass diese Elemente nirgendwo angesprochen werden.
    Wenn man noch dazu die Effizienz der Flugzeuge um z.B 20% erhöhen würde (was ich glaube zukünftig möglich ist) und die von mir angesprochenen Elemente berechnen würde, gäbe es vielleicht kein Problem mit der Umweltfreundlichkeit der Flugzeuge?

    P.S ich bin kein Fliegerfreund, habe nicht mal 10 Mal im leben Flugzeug genutzt. Mir geht es um die Genauigkeit der Angaben in dieser Diskussion.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Marek

    1. Hallo Marek,
      Danke für Deinen interssanten Beitrag zum Thema. Er zeigt, wie vielschichtig das Thema ist. Wir haben unseren Partner bei der Kompensation von Flugreisen im Zusammenhang mit unseren Aktivreisen einmal nach Details zu Deinem Einwand befragt.
      Hier sein Statement: atmosfair bezieht bei der Berechnung der Flugemissionen die Fracht mit ein (siehe atmosfair Flug-Emissionsrechner Dokumentation https://www.atmosfair.de/wp-content/uploads/flug-emissionsrechner-dokumentation-berechnungsmethode-1.pdf )
      Das Bahnnetz sollte auf jeden Fall ausgebaut werden, denn die Bahn kann heute schon CO2-neutral fahren, sofern der Strom aus erneuerbaren Energiequellen kommt. Die Effizienz des Kerosinverbrauchs der Flugzeuge wird stetig vorangetrieben, gleichzeitig nimmt aber der weltweite Flugverkehr in so einem Maße zu, dass der Effizienzgewinn nicht ausreicht die weltweiten Flugemissionen zu senken. (empfehlenswerte Lektüre: „Klimaverträglicher Flugverkehr, geht das?“, Jahresbericht 2017, Seite 29, https://www.atmosfair.de/wp-content/uploads/atmosfair-jb-2017.pdf )

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