Was bedeutet Faires Reisen?
Fair Reisen bedeutet, Land und Leuten respektvoll und offen gegenüberzutreten. Der Tourismus kann nur als fair bezeichnet werden, wenn die Menschen der bereisten Gebiete am wirtschaftlichen Gewinn beteiligt werden und die Umwelt nicht zerstört wird. Es geht dabei überhaupt nicht um den Verzicht auf Reisen, sondern um die bewusste Gestaltung des Ganzen.
Wie funktioniert Faires Reisen?
Flugreisen sind nicht besonders umweltfreundlich. Aber „Faires Reisen“ bedeutet viel mehr, als nur auf Flüge zu verzichten. Beliebte Reisearten sind unsere Radreisen und Wanderurlaub.
Zug- oder Busreisen haben zwar eine längere Anreise, dies muss aber nicht zwangsläufig ein Nachteil sein. Schließlich ist der Weg das Ziel und das sogenannte Slow traveling hat sich zu einem beliebten Trend entwickelt. Hierbei wird sich langsam auf das Reiseziel eingestimmt. Während der Fahrt kommt der Reisende dem Land und der Kultur schon näher. Dazu gehören idyllische Landschaften und das Knüpfen von Bekanntschaften mit gelichgesinnten Menschen. Wer dennoch mit dem Auto fahren will, sollte Mitfahrgelegenheiten nutzen. Im Internet gibt es mittlerweile zahlrieche Portale, in denen ganz einfach eine Mitfahrgelegenheit oder ein zusätzlicher Fahrgast gefunden werden können.
1. Wahl des Transportmittels
Reisende, die nicht auf das Flugzeug verzichten können oder wollen, können mit der CO2-Kompensation für einen Ausgleich beim Klimaschutz sorgen. Dabei wird berechnet, wie viel CO2-Emmision eine Flugreise verursacht. Für diese Menge kauft der Reisende Ausgleichszertifikate. Eine weitere Möglichkeit um den Schadstoffausstoß zu verringern ist das Buchen von Direktflügen. Dies schont zusätzlich die Nerven und das Zeitkontingent.
2. Mit wenig Gepäck fairreisen
Beim Gepäck gibt es nur eine Devise und diese lautet: Weniger ist mehr. Reisen mit weniger Gewicht bedeutet einen geringeren Treibstoffverbrauch. Daher sollte nur das Notwendigste auf eine Reise mitgenommen werden. Eine Packliste kann sehr hilfreich sein, um konsequent auf unnötige Gegenstände und Kleidungsstücke zu verzichten.
3. Richtig informieren
Faires Reisen bedeutet auch, sich vor jeder Reise ausführlich über das Reiseziel zu informieren. Reisende müssen sich nach besten Wissen und Gewissen auf ihr Reiseziel einstellen. Dazu gehört es, die Kulturen und Gewohnheiten des Landes zu kennen. Im Netz können ausführliche Informationen recherchiert oder Erfahrungsberichte gelesen werden.
4. Sprachkenntnisse
Es kann auch nie schaden, ein paar Standard-Floskeln in der Muttersprache zu kennen. Dies ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, um mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen. Außerdem wird damit den Menschen des fremden Landes Respekt sowie Interesse an ihrer Kultur signalisiert.
5. Wahl der Unterkunft
Die Wahl der Unterkunft spielt beim fairen Reisen ebenfalls eine wichtige Rolle. Durch den Besuch eines privat geführten Hotels wird die lokale Wirtschaft unterstützt. Unterkünfte die ein Nachhaltigkeitskonzept vorgelegt haben, sind mit dem Eco-Label ausgezeichnet. Verzichtet werden sollte hingegen auf die Buchung großen Hotelkette.
Warum ist faires Reisen so wichtig?
Reisen kann die Welt öffnen, aber auch das Gleichgewicht stören. Der Tourismus ist längst ein globales Geschäft, von dem nicht alle profitieren. Während in manchen Regionen ganze Dörfer vom Reiseboom profitieren, verlieren andere ihre Kultur, ihr Land oder ihren Zugang zu sauberem Wasser. Ungleichgewichte im globalen Tourismus entstehen dort, wo Menschen schlecht bezahlt werden, internationale Konzerne den Großteil der Einnahmen einstreichen und die lokale Bevölkerung kaum mitreden darf.
Massentourismus verschärft diese Probleme. Wenn Kreuzfahrtschiffe Tausende Besucher an einem Tag in eine Stadt bringen, bleiben kaum echte Begegnungen. Stattdessen gibt es überfüllte Straßen, steigende Mieten und Berge von Müll. Auch empfindliche Ökosysteme leiden: Strände werden zugebaut, Korallenriffe zerstört und Trinkwasser wird knapp.
Doch es geht auch anders. Faires Reisen schafft Chancen für Begegnung, Austausch und gegenseitiges Verständnis. Wer mit Respekt reist, unterstützt die Menschen vor Ort, schützt Natur und Kultur und trägt dazu bei, dass Reisen wieder das wird, was es sein sollte: ein ehrlicher Austausch zwischen Gastgebern und Gästen. Jeder Schritt in diese Richtung zählt, sei es bei der Wahl des Reiseveranstalters oder der Unterkunft oder ganz allgemein in der Art, wie man einem Ort begegnet.
Herausforderungen des fairen Reisens
Faires Reisen klingt gut. Doch auf dem Weg dorthin gibt es einige Stolpersteine. Viele Reisende fragen sich beispielsweise, warum faire Reisen oft teurer erscheinen. Der Grund ist einfach: Wenn Menschen vor Ort gerecht bezahlt werden, kleine Betriebe statt anonymer Konzerne profitieren und der Umweltschutz ernst genommen wird, entstehen echte Kosten. Diese spiegeln den wahren Preis des Reisens wider – für uns, die Natur und die Gemeinschaften, die wir besuchen.
Ein weiteres Problem ist Greenwashing im Tourismus. Immer mehr Anbieter schmücken sich mit Begriffen wie „nachhaltig“, „ökologisch“ oder „fair“, ohne tatsächlich etwas zu verändern. Oft steckt cleveres Marketing statt tatsächlicher Verantwortung dahinter. Reisende müssen daher genauer hinsehen und lernen, zwischen echten Bemühungen und leeren Versprechen zu unterscheiden.
Hinzu kommt die fehlende Transparenz bei Zertifikaten und Labels. Es gibt unzählige Siegel und Standards, doch nur wenige sind wirklich unabhängig geprüft. Das macht es schwer, seriöse Anbieter zu erkennen. Wer fair reisen möchte, sollte sich informieren. Welche Organisation steht hinter dem Label? Wie streng sind die Kriterien? Und wer kontrolliert sie?
Zusammenfassung
Faires Reisen ist also einfacher gesagt, als getan. Mittlerweile gibt es viele Reiseportale, die sich genau mit diesem Thema beschäftigen. Seit Jahren steigt erfreulicherweise bei den Reisenden die Bereitschaft, auf ihre eigene CO2-Bilanz zu achten. Beim fairen, nachhaltigen und ökologischen Reisen sollten folgende Aspekte beachtet werden:
- Das Reiseziel sollte möglichst umweltschonend erreicht werden. Dabei ist auf die Wahl des Verkehrsmittel für die An- und Abreise, aber auch für die Fortbewegung am Urlaubsort zu achten.
- Auswahl des Reiseziels: Schöne Orte müssen nicht immer weit entfernt sein.
- Bei der Wahl der Unterkunft sind privat geführte Hotels zu bevorzugen, um die lokale Wirtschaft zu unterstützen.
- All-Inklusive-Hotels haben eine deutlich schlechtere Energiebilanz.
- So wenig Gepäck wie möglich mitnehmen.
- Auch am Reiseziel umweltbewusst verhalten, also nur wenig Müll produzieren und Wasser sparen.
- Und ganz wichtig: Kultur und Gewohnheiten der Einheimischen kennen, akzeptieren und respektieren
Faires Reisen bedeutet faire Preise, faire Bedingungen und faire Behandlung. Bei weiteren Fragen zum Fairreisen steht dir das Team von Natours gerne zur Verfügung. Schick uns doch einfach eine E-Mail oder ruf uns an. Wir freuen uns auf deine Kontaktaufnahme!
Häufige Fragen
Was unterscheidet faires Reisen von nachhaltigem Reisen?
Die Begriffe „faires Reisen” und „nachhaltiges Reisen” werden oft gleichgesetzt, doch es gibt feine Unterschiede. Beim nachhaltigen Reisen stehen vor allem ökologische Aspekte im Vordergrund, während beim fairen Reisen die Menschen und Strukturen hinter dem Tourismus stärker in den Mittelpunkt gerückt werden.
Nachhaltig reist, wer Ressourcen schont, den CO₂-Ausstoß vermeidet und die Natur respektiert. Fair reist, wer zusätzlich darauf achtet, dass alle Beteiligten gerecht behandelt und bezahlt werden. Nachhaltigkeit schützt die Umwelt, Fairness schützt die Menschen.
Wie erkenne ich faire Reiseveranstalter?
Faire Reiseveranstalter erkennt man an anerkannten Siegeln und Mitgliedschaften. Veranstalter, die dem Forum Anders Reisen angehören oder von Fair Trade Tourism, TourCert oder Travelife zertifiziert wurden, verpflichten sich zu klaren sozialen und ökologischen Standards. Diese Labels werden regelmäßig überprüft und zeigen, dass Fairness mehr als nur ein Schlagwort ist.
Ein weiteres Merkmal ist Transparenz. Faire Anbieter legen offen, wohin das Geld fließt. Auch der Reisestil selbst verrät viel. Wer kleine Gruppen anbietet, lokale Unterkünfte bevorzugt und auf authentische Begegnungen setzt, handelt in der Regel verantwortungsbewusster als Anbieter von Pauschalreisen mit einem hohen CO₂-Fußabdruck.
Wir von Natours Reisen arbeiten eng mit regionalen Partnern zusammen, fördern sanfte Mobilität und setzen auf echte Natur- und Kulturerlebnisse.
Ist faires Reisen teurer?
Ja, faire Reisen sind oft etwas teurer, weil die Mitarbeitenden vor Ort fair bezahlt werden, kleine Betriebe unterstützt werden und Umweltstandards eingehalten werden.
Welche Länder eignen sich besonders für faire Reisen?
In Costa Rica wird nachhaltiger Tourismus staatlich gefördert. Viele Unterkünfte tragen Umweltzertifikate und arbeiten eng mit den lokalen Gemeinden zusammen. Auch Namibia und Südafrika gelten in diesem Bereich als Vorreiter. In Nepal, Peru oder Tansania bieten zahlreiche kleine Veranstalter faire Trekking- und Kulturreisen an. In Europa zählen Skandinavien, Portugal und Österreich zu den beliebten Zielen für faire Reisen.
Faire Reisen was beachten?
Es ist wichtig, bewusst zu buchen. Wähle Reiseveranstalter, die offenlegen, wohin das Geld fließt und welche Partner sie vor Ort unterstützen. Achte auf seriöse Zertifikate wie TourCert, Fair Trade Tourism oder Travelife. Während der Reise solltest du lokale Produkte kaufen, in kleinen Restaurants essen und kulturelle Gepflogenheiten respektieren.



